Donnerstag, 27. August 2015

Zurück aus dem Urlaub

Schon seit über einer Woche bin ich zurück aus dem Urlaub. Das schlechte Wetter im Norden hat uns zuerst in den Süden verschlagen. Auf dem Weg nach Südfrankreich sind wir durch die Georges du Tarn gefahren und haben immer wieder in kleinen Dörfern Halt gemacht. Das war eigentlich sehr schön. Leider hat auch unser Bulli immer wieder Halt gemacht und hatte ein paar Pannen. Kein so guter Start.


Nach einem kurzen Zwischenstopp in Montpellier sind wir an den Pyrenäen bis Lourdes entlang getingelt. Nachts um 23 Uhr haben wir auf einem kleinen Camping Municipal eingecheckt und wurden von dem Ruf einer Eule begrüßt. Ansonsten war es so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Nach den letzten Nächten auf Raststätten und Disco-Campingplätzen war das Balsam für unsere Seelen. Wir haben den Bulli direkt an einem Wäldchen geparkt und mit offenem Kofferraum geschlafen. Die akustische und optische Kulisse war perfekt: Nur das leise Rauschen der Blätter im Wind war zu hören, dazu die Eule, zu der sich ab und zu das Krächzen eines Käuzchens gesellte. Außerdem hatten wir Vollmond und sein kühles Licht schien über den Platz. Das war mein persönlicher  Liebslingsmoment des Urlaubs. Am nächsten Morgen sind wir unter Birken aufgewacht. Eichhörnchen liefen die Baumstämme hoch und ein Specht war zu hören. Wirklich traumhaft. Noch lange bin ich liegen geblieben, um in die Wipfel hochzuschauen und mich wohl zu fühlen.


Am nächsten Tag haben wir eine Tageswanderung in die Pyrenäen gemacht. Das war sehr herausfordernd, viele Klettereinheiten waren gefragt. Aber sowas liebe ich ja. Natürlich haben wir uns auch die Pilgerstätte angesehen, die Grotte von Lourdes. Ich fühle mich von diesem Ort schon lange angezogen -vielleicht, weil ich als Kind die Geschichte von Bernadette oft gelesen habe. Und trotz großem Besucherandrang hat mich die Stätte sehr berührt. Auch, weil es eben nicht um irgendwelche heiligen Gebeine oder Gemäuer geht. Es geht auch um dieses Stückchen Natur: eine Grotte und eine Heilquelle. Und in einer Atmosphäre aus vielen Kerzen und spirituellen Menschen habe ich mich ganz beschwingt gefühlt.


Leider haben wir den Fehler gemacht, an die Atlantikküste weiter zu fahren. Die war natürlich komplett überfüllt. Weil wir aber unbedingt Sonne brauchten, haben wir es jeden Tag wieder versucht mit den Campingplätzen. Ohne Erfolg. Ausschließlich ein Nudistencampingplatz hat uns aufgenommen. Auch mal ein Erlebnis ;)

Nach einer Woche Suchen und Rumkurven waren wir es endgültig leid. Genervt vom Süden sind wir gen Norden, in die Bretagne aufgebrochen. Das war genau die richtige Entscheidung. Ganz in der Nähe von Carnac haben wir einen Campingplatz gefunden. Nette Nachbarn neben uns, die Standing Stones und die Côte Sauvage in unmittelbarer Reichweite...So haben wir uns noch eine schöne Restwoche gemacht. Ein paar Impressionen:





 
  




 

Die Bretagne habe ich schon als Kind kennen und schätzen gelernt. Für mich verbindet sie zwei Dinge, die ich liebe: südliches Flair und keltisches Kulturgut. Überall findet man Schmuck und Geschirr mit keltischen Mustern, Straßenmusiker mit Dudelsack und Geige ziehen durch die Cafés -und trotzdem sieht man Palmen in den Vorgärten und wird von der Sonne verwöhnt. Wir haben uns schon eine Rundreise durch die Bretagne überlegt. Irgendwann kommen wir wieder und holen das nach.

3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die schönen Fotos :) Eine Freundin war dieses Jahr auch in der Bretagne. Nach all den schönen Impressionen hätte ich auch Lust dort einmal hin zu reisen. Allerdings schreckt es mich etwas ab das ich kein französisch sprechen kann :/

    Liebe Grüße,
    Karmi

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    1. Liebe Karmi,
      wir haben gemerkt, dass die allermeisten Franzosen, die kein Englisch sprechen, es einfach nicht können, weil sie es nicht gelernt haben. Nicht, weil sie arrogant wären. Sie verstehen Englisch meistens ganz gut, können es nur nicht sprechen und antworten dir dann eben auf Französisch. Aus dem Kontext heraus haben wir das immer irgendwie verstanden und uns mit Händen und Füßen beholfen. Ich hatte auch nur noch sehr rudimentäres Schulfranzösisch drauf ;) Also, daran soll's nicht scheitern, das wäre schade.

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    2. Hey Karmi,
      ich denk auch dass das nicht viel ausmacht - mag sein dass die Franzosen in Paris etwas garstig sind wenn man ihre Sprache nicht gut kann, aber an der Cote Sauvage war ich auch zwei mal und hatte da keine Probleme, obwohl ich wirklich nur noch ganz rudimentäre Brocken konnte (halt Bitte, Danke, Guten Tag, Sprechen Sie englisch ;) ). Für französische Verhältnisse ist man dort an der Küste sehr entspannt und wohlwollend. Ein kleines Wörterbuch eingepackt und dann passt das ganz bestimmt! :)

      Falls jemand von euch mal in der Nähe ist: Talmond sur Gironde kurz über der Gironde-Mündung ist das absolut knuffeligste kleine französische Dörfchen das ich kenne *_*

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