Montag, 10. Juni 2013

Mach dich locker! -Wieso ich überhaupt blogge....

Die Wilde Wölfin hat die Frage aufgeworfen und mich ebenfalls zum Grübeln gebracht: Warum blogge ich eigentlich?

Ich weiß genau warum ich anderen Blogs folge. Sie sind für mich eine großartige Inspiration und außerdem eine Art tägliche "Erdung" mit einem wichtigen Teil von mir. Denn ihr schreibt über Themen, die ich im Alltag sehr vermisse, über Dinge, die mich wirklich bewegen und beschäftigen und die ich in der taz oder faz niemals zu lesen bekäme. Ihr seid also quasi meine persönliche Tageszeitung ;-)

Aber wieso blogge ich selbst?
Als relativ neuer Blogger ertappe ich mich ab und an dabei, zu hinterfragen, WIE ich schreibe und welche Themen für die LeserInnen besonders interessant sein könnten. Das ist bis zu einem bestimmten Grad auch ok für mich, so lange es Dinge bleiben, die ich selbst auch tun will. So gehe ich manche Projekte an, die ich sonst im Sande verlaufen lassen hätte, weil ich ein kleiner Fauli bin. Durch den Blog aber weiß ich, dass ich nun auch ein paar Interessierten von meinem Tun erzählen kann und das macht es für mich leichter, etwas endlich anzupacken, das eh in mir schlummert und raus will. Der Blog ist also zu einem gewissen Grad Motivator für mich, mein inneres Faultier zu überwinden.

Und das führt zu einem weiteren Punkt. Dadurch, dass ich über spirituelle Themen zu einer Leserschaft schreibe, werden sie lebendiger für mich. Denn auf meinem Blog kann ich Themen ausleben und Dinge aussprechen, ganz frei und mit erhobenem Kopf, die ich in meine alltäglichen Gespräche mit Kollegen und Freunden nur bedingt einbringen würde. Oder ich traue mich mal und sage meiner Kollegin, dass Pflanzen für mich ebenso Lebewesen sind wie Tiere -und Schwups ernte ich einen Lachanfall oder besorgte Blicke (Das meinst du aber jetzt nicht ernst....) Zugespitzt gesagt: Ich verstecke den esoterischen Teil von mir in der Öffentlichkeit aus Angst vor Ablehnung und lebe ihn hier aus, weil ich weiß, dass ich angenommen werde. Ob das "feige" ist oder nicht, ist eine andere Frage. Erst einmal bin ich froh, endlich einfach mal aussprechen zu können, was ich wirklich denke und nicht dafür verurteilt zu werden.

Ich bin also eigentlich im Reinen mit meinen Motivationen fürs Bloggen. Trotzdem bin ich der Wölfin sehr dankbar für ihren Beitrag, denn sie hat mir eine wichtige Sache vor Augen geführt: Auch ich habe mich in letzter Zeit immer mal wieder dabei ertappt, unter Druck zu geraten mit meinen Posts. Ich habe eine lange Pause von 6 Monaten gemacht, um meine Abschlussarbeit fertig zu schreiben und in dieser Zeit fast nix gebloggt. Jetzt habe ich manchmal das Gefühl, etwas nachholen zu müssen, um meine Leserschaft zu erweitern. Ich grüble über noch interessantere, witzigere Posts nach, um andere zu erreichen. Da steckt mal wieder mein heimlicher Perfektionismus hinter. Der ist wirklich nicht aufzuhalten. Kaum gebe ich meine Masterarbeit ab und bin froh, keinen überzogenen Zielen mehr hinterher zu jagen, mache ich damit dort weiter, wo eigentlich nur Spielwiese für mich sein sollte. Dieses Wochenende bei einem Besuch daheim fragte mich meine Mama, was ich denn da am PC machen würde, ich sähe so angestrengt aus und ob ich meine Arbeit doch noch nicht fertig habe :-)) Da habe ich gerade einen Post verfasst! Dass ich angestrengt war, habe ich gar nicht mitbekommen. Das hat mich ein bisschen erschrocken, denn Anstrengung soll der Blog für mich wirklich nicht sein. Den Beitrag habe ich sofort bleiben lassen.

Also, ich bin froh, dass ich heute über den Stein der Wölfin gestolpert bin und werde in Zukunft etwas mehr darauf achten, nur noch zu posten, wozu ich wirklich Lust habe und nicht um des Postens willen. Mein Freund hat mir dazu neulich das passende Mantra geliefert: Mach dich locker... :-D

1 Kommentar:

  1. Liebe Maren,
    alles, was du da schreibst, kann ich unterschreiben. Auch ich sehe den Blog als etwas, wo ich mein wahres Selbst ausleben kann, ohne Furcht vor Ablehnung. Mit meinen Kollegen kann ich übrigens auch nicht darüber sprechen.
    Manchmal mache ich mir einen Spaß daraus, und sage: Entweder ich werde Lehrerin oder freiberufliche Hexe!
    Dann erntet man immer viele Lacher.. hihihi, wenn die wüssten ;-)
    deine Sofia

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