Dienstag, 25. Dezember 2012

Meine Rauhnachts-Bräuche

Die erste Rauhnacht neigt sich dem Ende zu. Gestern Nacht bin ich aufgewacht, weil ein kleiner Sturm durch die Wohnstrasse meiner Eltern fegte. Laut und unheimlich rauschten die Winde an unserem Haus vorbei und rüttelten an meinem halb geöffneten Fenster. Ich hatte eine Kerze ins Fenster gestellt, ein alter Brauch um umherziehende Geister zu bannen. Sie flackerte wild, als der Wind in mein Zimmer fuhr. Es war gruselig und schön zugleich und ich konnte mir zum ersten Mal bildlich die wilde Jagd vorstellen. Etwas in mir wollte rausgehen und mit toben. Etwas anderes in mir hätten keine 10 Pferde vor die Tür gebracht.
Am Morgen war alles wieder ganz ruhig, doch es liegt den ganzen Tag etwas Besonderes in der Luft, wahrscheinlich weil ich dieses Jahr zum ersten Mal so genau auf die Kräfte achte, die in diesen Tagen aktiv sind.

Ich habe mir für die folgenden zwölf Tage/Nächte ein paar Bräuche ausgesucht, an denen ich euch teilhaben lassen möchte.

1. Ich stelle eine Kerze ins Fenster bei Nacht, die umherziehende Geister bannen soll. Kerzen in den Fenstern der Häuser sollen außerdem verstorbene verwandte Seelen begrüßen. Ohne diesen Brauch zu kennen, haben meine katholischen Eltern für meine toten Großeltern eine Kerze raus gestellt. Schön, dass sich unsere Bräuche hier treffen und ich mal nicht mit dem Wort "abergläubig" abgebügelt werde ;-)

2. Heute morgen habe ich für mich die Rauhnächte eröffnet, indem ich die umherziehenden guten Geister zu mir eingeladen habe. Sie kriegen jetzt täglich einen Teller mit Keksen aufgestellt.

Mein provisorischer Rauhnachts-Altar im Haus meiner Eltern mit Wunschzetteln und Blei


3. Ein ganz besonders schönes Ritual ist das Verbrennen von 13 Wünschen fürs nächste Jahr. Ich habe sie auf kleine Zettel notiert, zusammen gefaltet und verbrenne jede Nacht einen, ohne zu wissen welchen. Der am Ende übrig gebliebene 13. Wunsch ist der, um den ich mich im nächsten Jahr selbst kümmern soll.




4. Zwei Orakel mache ich täglich um herauszufinden, was mir der entsprechende Monat im nächsten Jahr bringt: Ich gieße jeden Tag Blei und ich halte meine Träume fest. Zusätzlich möchte ich Wetter, Grundstimmung, Besonderheiten etc. festhalten.

5. Ich bitte um ein Krafttier und einen Talisman, die mich bei den Herausforderungen des jeweiligen Monats unterstützen sollen: Das erste Tier und der erste Gegenstand im Garten, die mir nach dem Aufstehen begegnen.

Am Ende folge ich der Idee des Buches, das ich im letzten Post vorgestellt habe, und verarbeite meine Eindrücke und Orakel-Ergebnisse in einem Jahresmandala, das ich dann über meinen Altar hängen kann. Ich bin richtig gespannt :-)

Das Jahresmandala von Vera Griebert-Schröder und Franziska Muri aus ihrem Buch "Zauber der Rauhnächte"



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